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„Wow, wir machen eine Fernsehshow“

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Für Endemol Shine ist Big Bounce ein „Traumprojekt“

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Fernsehshow mit Indoor-Trampolinpark bei RTL

Endemol Shine redet Klartext: Für das bekannte Medienunternehmen ist Big Bounce nichts Geringeres als ein „Traumprojekt“ Margot van Schayk, Leiterin der Programmentwicklung bei Endemol: „So eine große Show denkt man sich nur einmal im Leben aus.“

Martijn de Bruin, Programmentwickler im Team von Margot van Schayk, trägt einen beträchtlichen Stapel Zeichnungen unter dem Arm. Skizzen von Indoor-Spielgeräten, von Attraktionen, die am Anfang von dem standen, was jetzt Big Bounce ist. Neue Ideen entwickeln – für die beiden ist dies eigentlich ihr täglich Brot. Wie machen die das nur? Woher bekommen sie ihre Inspiration? Ganz einfach: Sie schauen sich um. Beobachten, was in der direkten Umgebung und in der großen weiten Welt so vor sich geht. „Irgendwann haben wir festgestellt, dass Trampolinparks wie Pilze aus dem Boden schossen, und dass inzwischen in fast jedem Garten ein Trampolin steht“, sagt Martijn de Bruin. Da fiel der Groschen. Eine Fernsehshow mit Trampolinen, mit Action, Spaß und ganz viel Dynamik: Könnte das nicht ein Riesenerfolg werden?

Zündende Idee aus den Niederlanden

So ist Big Bounce in den Niederlanden entstanden. „Es war unsere Idee“, sagt Margot, nicht ohne berechtigten Stolz. Innerhalb des Unternehmens erhielten sie schnell große Zustimmung, denn eine Physical-Game-Show, wie ein derartiges Format genannt wird, passt super zum Entertainmentgiganten Endemol Shine. Und da man bei Endemol Shine lieber klotzt als kleckert, entstand in Nullkommanix ein Promo-Video für die Endemol-Töchter im Ausland.

Einfach so aus dem Nichts? Schließlich existierte die Sache bisher nur in den Köpfen.
Stimmt. Aber ein Zusammenschnitt einiger YouTube-Videos mit verschiedenen Trampolinsprüngen aus unterschiedlichen Kulturen vermittelte den Kollegen schon mal ein gewisses „Look and Feel“. Es sollte ein Volltreffer werden.

Zeichnungen und Design Big Bounce Trampolin-Parcours

Premiere in Deutschland

Die Reaktionen waren gigantisch, insbesondere von Endemol Shine Germany. Sie klinkten sich bei der Idee ein und hatten schon bald RTL mit im Boot. Vor allem Letzteres war sehr erfreulich, denn die beste Idee taugt nichts, wenn sich kein Sender dafür interessiert. „Das waren großartige Neuigkeiten“, sagt Margot van Schayk. „Natürlich würden wir es auch gerne bei einem niederländischen Sender auf die Beine stellen, aber dafür war es in der Anfangsphase einfach zu groß. Miljoenenjacht (dt. Jagd auf die Million) ist in den Niederlanden zwar eine große Show, aber hierbei geht es um einen kompletten Trampolinpark, der eigens für die Fernsehaufzeichnungen aufgebaut werden muss. Das geht natürlich ins Geld.“

Globales Entertainment-Haus

Eine teure Sache, aber Endemol Shine wollte das Risiko eingehen. Denn Endemol Shine ist ein weltweit aktiver Medienkonzern mit Niederlassungen in 78 Ländern. Das niederländische Unternehmen kann sich Formate ausdenken, die nicht nur für die Niederlande interessant sind. In diesem Fall hat es bei den deutschen Kollegen sofort Klick gemacht. Aber auch für die niederländischen Trampolinfans besteht Hoffnung. „Die Produktion wurde jetzt in Angriff genommen und diese Kosten können wir auf mehrere Länder verteilen. Auf diese Weise könnte es auch für die Niederlande erschwinglich werden“, sagt Martijn de Bruin.

ELI Play als exklusiver Partner

Bevor das Format starten konnte, musste der Parcours von ELI Play gebaut werden. „Sie haben ganz schön viel Mut bewiesen“, findet Martijn. „Zunächst einmal war die Zeit knapp bemessen. Und gerade in der Entwicklungsphase müssen alle Beteiligten fest aneinander und an das Projekt glauben. Von dem Moment an, als Endemol Shine Germany das Format an RTL verkauft hatte, und die Zügel in die Hand nahm, hat ELI Play mitgedacht, wie sich das alles technisch realisieren ließe. Sie haben sich genauestens überlegt, wie die einzelnen Elemente schon im eigenen Werk zusammengebaut werden, und als Gesamteinheit ins Studio gefahren werden können.“

Dank ELI Play entstand ein fantastischer Parcours. Und zudem hatten wir auch noch Zeit gespart.

Martijn de Bruin

Wirklich innovativ

Neu war für ELI Play, Trampoline in einem Indoor-Trampolinpark nicht nur waagerecht, sondern auch nahezu senkrecht einzusetzen. Der Hersteller aus dem niederländischen Boxtel hat sich zudem eine Art umgekehrtes Sprungbrett ausgedacht, das Margot und Martijn „wirklich sehr spektakulär“ finden. „Wir haben uns nur gefragt: Wie kann die Sicherheit der Teilnehmer garantiert werden, wenn es zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen kommt? Unter Hochdruck und ständig verfolgt von einigen Dutzend Kameras? Diese Bedenken konnte ELI Play unter anderem mit hochmodernen Fallkissen ausräumen.

Trampolin-Parcours Big Bounce
Hindernissen Big Bounce Trampolin-Parcours

Eine regelrechte Spring-Audition

Die wichtigste Frage musste aber noch geklärt werden: Wer macht eigentlich mit bei der Show? Bei RTL wurden sogenannte Casting Calls mit dem Slogan Deutschland sucht einen Superstar … ausgestrahlt In ganz Deutschland scharrten die Menschen – vom Teenager bis zum Rentner – mit den Hufen, um mitmachen zu können. Nicht weniger als einige Tausend Bewerber haben sich angemeldet und Hunderte nahmen an einer regelrechten Spring-Audition teil. Am Ende haben es 400 in die große Show geschafft. „Hier waren nicht nur Superhelden gefragt. Eine sehr bunte Mischung ist dabei herausgekommen“, sagt Margot.

In dieser Show sieht man nicht nur Helden, die Sachen machen, bei denen man denkt: Das kann nicht sein, das ist zu extrem

Margot van Schayk

Großes Ausscheiden

Was müssen die Teilnehmer mitbringen? Sie müssen in jedem Fall eine gute Körperbeherrschung haben. Und unglaublich viel Mut, denn der Parcours setzt sich aus wirklich anspruchsvollen Hindernissen zusammen. Ein wenig Glück kann auch nicht schaden, genauso wenig wie Durchsetzungsvermögen und gute Kondition. Big Bounce ist ein Kampf gegen die Uhr, und Sieger ist derjenige, der den Parcours in der kürzesten Zeit bewältigt. Los geht es mit einem Duell: Die Show startet Mann gegen Mann (oder Frau gegen Frau), und nur der/die Schnellere kommt weiter. Schon zu Beginn des Spektakels wird das Teilnehmerfeld also um die Hälfte dezimiert.

Nicht nur für Helden

Die Frage ist: Wie einzigartig ist das Format? Margot van Schayk hat dazu eine klare Meinung: „Es ist eine Physical-Game-Show, und davon gibt es einige. Zum Beispiel Wipeout, übrigens auch von uns. Uns beschäftigt immer die Frage, wie wir eine gute Idee so modellieren können, dass sie in der existierenden Programmlandschaft eine herausragende Stellung einnehmen kann. Das haben wir bei Big Bounce auch so gemacht. Das Format zeichnet sich durch seine Familienfreundlichkeit aus. Die Leute können sich darin eher wiedererkennen, weil so breit gecastet wurde. Es gibt nicht nur Helden, die Sachen machen, bei denen man sofort denkt: Das könnte ich nie!“

Beim unglaublich ambitionierten Endemol Shine erwarten alle, dass es ein Quotenrenner wird. In Deutschland, aber später vielleicht auch in den USA, in Frankreich und in Asien. Und vielleicht auch in dem Land, in dem die Idee geboren wurde ...


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